Der Ein­kauf muss sich aktiv damit aus­ein­an­der­set­zen, dass Märk­te sich stän­dig ver­än­dern und die Aus­wir­kun­gen dar­aus regel­mä­ßig neue Anfor­de­run­gen an die Sup­p­ly Chain mit sich brin­gen. Die gewünsch­te Fle­xi­bi­li­tät im Unter­neh­men zur Steue­rung der Vola­ti­li­tä­ten bedingt Agi­li­tät in der Sup­p­ly Chain, die ggf. auch orga­ni­sa­to­ri­schen Anpas­sungs­be­darf mit sich bringt. Die stän­di­ge Bereit­schaft und Fähig­keit von Unter­neh­men, Wert­schöp­fungs­ket­ten zu ver­än­dern und anzu­pas­sen, falls es auf­grund wirt­schaft­li­cher oder poli­ti­scher Rah­men­be­din­gun­gen not­wen­dig ist, wird als Sup­p­ly Chain Agi­li­tät (SCA) bezeich­net. Die Agi­li­tät betrifft dabei den inter­nen als auch den exter­nen Teil der Wert­schöp­fungs­ket­te, d. h. auch die Bezie­hun­gen zu Lie­fe­ran­ten und Kun­den.

Die Sicher­stel­lung der Agi­li­tät schließt Tätig­kei­ten für kurz­fris­ti­ge, ope­ra­ti­ve Erfor­der­nis­se, wie sie z. B. im Bestell­we­sen, bei der Über­prü­fung der Lie­fer­qua­li­tät und der Steue­rung der Lie­fe­ran­ten anfal­len, eben­so mit ein wie stra­te­gi­sche Akti­vi­tä­ten, die erst mit­­tel- und lang­fris­tig wir­ken, wie z. B. der Auf­bau von alter­na­ti­ven Lie­fe­ran­ten oder auch die Imple­men­tie­rung kon­zep­tio­nel­ler Ver­än­de­run­gen im Rah­men neu­er Logistik‑, Mon­­ta­­ge- oder Absatzprozesse.

Ins­be­son­de­re ist Sup­p­ly Chain Agi­li­tät bei gro­ßen Unter­neh­men als wich­ti­ges The­ma her­aus­ge­ar­bei­tet wor­den. Auf­grund der zuneh­men­den Markt­dy­na­mi­ken und der stei­gen­den Unsi­cher­hei­ten ist es für klei­ne bis mitt­le­re Unter­neh­men jedoch auch essen­ti­ell, sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen und sich vor­zu­be­rei­ten, um das Ein­tre­ten von die Sup­p­ly Chain betref­fen­den Risi­ken zu ver­mei­den. Kun­den sind immer so zu bedie­nen, dass die gewünsch­ten Pro­duk­te zu den rich­ti­gen Zeit­punk­ten an den rich­ti­gen Orten zur Ver­fü­gung gestellt wer­den kön­nen, unab­hän­gig davon, ob sich Pro­dukt­le­bens­zy­klen ver­än­dern oder ande­re Umwelt­ein­flüs­se wirken.

Dar­über hin­aus ist zu beach­ten, dass durch Akti­vi­tä­ten zur Ver­bes­se­rung der SCA kei­ne zusätz­li­che Kom­ple­xi­tät in das Unter­neh­men hin­ein­ge­bracht wird. Es macht daher Sinn, die bei­den Ele­men­te Unsi­cher­heit und Agi­li­tät mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen und der Zunah­me von Kom­ple­xi­tät ent­ge­gen­zu­wir­ken. Die Agi­li­täts­fak­to­ren wer­den gemäß der fol­gen­den Abbil­dung 1 zusam­men­ge­fasst, die eben­so zuein­an­der in Bezie­hung gesetzt sind.

Abbil­dung 1: Agi­li­täts­fak­to­ren (Quel­le: BME & BVL)

Die Erkennt­nis­fä­hig­keit und die Fle­xi­bi­li­tät sind dabei eine grund­le­gen­de Vor­aus­set­zung für Sup­p­ly Chain Agi­li­tät, eine Wett­be­werbs­dif­fe­ren­zie­rung ist aller­dings im Wesent­li­chen durch eine schnel­le Umset­zung der Anpas­sun­gen mög­lich. Die opti­ma­le Kom­bi­na­ti­on der Fak­to­ren führt schließ­lich zur Erhö­hung der Wert­bei­trä­ge (Abbil­dung 2), die sich einer­seits aus der Redu­zie­rung von Kos­ten sowie ande­rer­seits aus der Ver­bes­se­rung von Leis­tun­gen und Ser­vices ergeben.

Abbil­dung 2: Wert­bei­trä­ge der Agi­li­täts­fak­to­ren (Quel­le: BME & BVL)

Sup­p­ly Chain Agi­li­tät baut auf Sup­p­ly Chain Management auf und ergänzt zum Teil Inhal­te, die im Sup­p­ly Chain Management bereits gestar­tet sind. Vor allem gehö­ren dazu die Ent­wick­lung der Lie­fe­ran­ten­struk­tur und der Logis­tik­pro­zes­se ein­schließ­lich ganz­heit­li­chem Management, die Stan­dar­di­sie­rung der Vor­ge­hens­wei­sen in der Beschaf­fung sowie die Sicher­stel­lung der Lie­fer­per­for­mance. Die Erwei­te­rung beinhal­tet u. a. Risi­ko­be­wer­tun­gen für Lie­fe­ran­ten und Län­der ein­schließ­lich lang­fris­ti­ger Sourcing Plä­ne, Auf­bau von neu­en Part­nern und Initia­ti­ven für Kos­ten­re­du­zie­run­gen zusam­men mit den Lieferanten.

Die Kon­se­quen­zen, die sich aus der Ent­wick­lung von Sup­p­ly Chain Management hin zu Sup­p­ly Chain Agi­li­ty erge­ben, füh­ren zu neu­en stra­te­gi­schen Aus­rich­tun­gen und Ver­ant­wort­lich­kei­ten, so dass die Orga­ni­sa­ti­on in die Lage ver­setzt wird, grund­sätz­lich schnel­ler Ent­schei­dun­gen tref­fen zu kön­nen. Sehr ger­ne kom­men wir dazu mit Ihnen ins Gespräch.

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