In den letz­ten zwei Jah­ren waren die Risi­ken und Defi­zi­te unse­rer glo­ba­len Lie­fer­ket­ten teils domi­nan­tes The­ma in den Brie­fings der poli­ti­schen Füh­rung eben­so wie in den Vor­stands­eta­gen von Unter­neh­men und sogar den Ess­tisch­ge­sprä­chen von Fami­li­en. Die Lie­fer­ket­ten wer­den nun als zen­tral für das Über­le­ben, den Erfolg und das Wachs­tum eines Unter­neh­mens ange­se­hen und nicht mehr nur als eine Mög­lich­keit zur Kostensenkung.

Was kön­nen wir in den nächs­ten 12 Mona­ten erwar­ten, wenn wir uns auf das Jahr 2022 zube­we­gen, in dem die Unsi­cher­heit und der rasche Wan­del auf­grund der Covid-19-Vari­an­­ten und ande­rer Markt­pro­ble­me über­hand nehmen?

Es um 4 Haupt­the­men. Wider­stands­fä­hig­keit, Nach­hal­tig­keit, Sicht­bar­keit und Technologie.

Wider­stands­fä­hig­keit — Da die Risi­ken in der Lie­fer­ket­te immer wie­der aufflammen

In den letz­ten 20 Mona­ten war das Wort “Resi­li­enz” in aller Mun­de, um zu beschrei­ben, was erfor­der­lich ist.

Exper­ten gehen davon aus, dass es kurz­fris­tig zu wei­te­ren Unter­bre­chun­gen kom­men wird, mit Her­aus­for­de­run­gen im Zusam­men­hang mit Fracht­schif­fen, Arbeits­kräf­te­man­gel und Ungleich­ge­wich­ten zwi­schen Ange­bot und Nach­fra­ge. Laut einer Umfra­ge des Wall Street Jour­nal glau­ben etwa 45 % der Wirt­schafts­exper­ten, dass es bis zur zwei­ten Hälf­te des Jah­res 2022 dau­ern wird, bis sich die Lage bessert.

Um die Wider­stands­fä­hig­keit der glo­ba­len Lie­fer­ket­ten zu erhö­hen, müs­sen die Unter­neh­men ihre Onshore‑, Near­shore- und Off­shore-Stra­­te­­gien für Pro­duk­ti­ons­stand­or­te neu aus­ta­rie­ren. Wie schon in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren müs­sen sie alter­na­ti­ve Beschaf­fungs­stra­te­gien ermit­teln, um die Abhän­gig­keit von ein­zel­nen Lie­fe­ran­ten in Nied­rig­kos­ten­re­gio­nen zu verringern.

Stra­te­gien zur Bestands­op­ti­mie­rung wer­den wei­ter­hin von ent­schei­den­der Bedeu­tung sein. Sie hel­fen den Ent­schei­dungs­trä­gern, wich­ti­ge Mate­ria­li­en, Zwi­schen­pro­duk­te und Pro­duk­te zu iden­ti­fi­zie­ren und zu bestim­men, wie viel und wo sie in der Lie­fer­ket­te gela­gert wer­den sol­len. Unter­neh­men müs­sen außer­dem die Zusam­men­ar­beit mit Lie­fe­ran­ten, Logis­tik­dienst­leis­tern, Auf­trags­fer­ti­gern und ande­ren wich­ti­gen Han­dels­part­nern ver­bes­sern und deren Trans­pa­renz erhöhen.

Nach­hal­tig­keit ist die Her­aus­for­de­rung der 2020er Jahre

Kli­ma­wan­del, Kreis­lauf­wirt­schaft, CSR und Nach­hal­tig­keit sind in den letz­ten Jah­ren zu Geschäfts­schwer­punk­ten gewor­den, und unse­re glo­ba­len Lie­fer­ket­ten befin­den sich genau in der Mit­te die­ser Her­aus­for­de­run­gen, sowohl als Haupt­ver­ur­sa­cher der Pro­ble­me als auch als ein gro­ßer Schwer­punkt­be­reich, in dem wir Maß­nah­men zur Lösung der Pro­ble­me ergrei­fen können.

Aller­dings klafft eine Lücke zwi­schen nach­hal­ti­gen Leit­bil­dern und der Fähig­keit, die­se auch umzu­set­zen. Dies war ein wich­ti­ges Ergeb­nis einer Umfra­ge von Oxford Eco­no­mics unter Ent­schei­dungs­trä­gern der welt­wei­ten Lie­fer­ket­te in ver­schie­de­nen Bran­chen: 88 % haben ent­we­der ein kla­res Nach­hal­tig­keits­leit­bild erstellt oder sind gera­de dabei, eines zu ver­fas­sen, aber nur 52 % haben die­se Wor­te in die Tat umge­setzt und ihre Trans­port­ki­lo­me­ter reduziert.

Dar­über hin­aus gab weni­ger als die Hälf­te der Befrag­ten an, dass sie einen guten Ein­blick in ihre eige­ne Beschaf­fung nach­hal­ti­ger Pro­duk­te haben. Und nur 21 % haben einen voll­stän­di­gen Über­blick über die Beschaf­fung nach­hal­ti­ger Pro­duk­te durch ihre Lieferanten.

Da Umwelt‑, Sozi­al- und Gover­­nan­ce-Initia­­ti­­ven auch im Jahr 2022 zu den Prio­ri­tä­ten der Unter­neh­men gehö­ren wer­den, wer­den die Unter­neh­men in ihren Lie­fer­ket­ten nach Ant­wor­ten suchen und den Druck auf ihre Part­ner erhö­hen, mehr sozia­le Ver­ant­wor­tung zu übernehmen.

Sicht­bar­keit för­dert Wider­stands­fä­hig­keit und Nachhaltigkeit

Ein altes Sprich­wort besagt, dass man nicht mana­gen kann, was man nicht mes­sen kann”. Wie kön­nen wir uns bes­ser auf Ver­än­de­run­gen in der Lie­fer­ket­te ein­stel­len oder unse­re Nach­hal­tig­keits­zie­le errei­chen, wenn wir nicht über die nöti­gen Infor­ma­tio­nen ver­fü­gen, um fun­dier­te Ent­schei­dun­gen zu treffen?

Im Jahr 2022 wird ein Schwer­punkt auf der Ver­bes­se­rung der Trans­pa­renz lie­gen, um Daten und Erkennt­nis­se aus der gesam­ten Lie­fer­ket­te in Echt­zeit zu sam­meln, zu kon­so­li­die­ren und zu nutzen.

Bei der Ent­wick­lung, Her­stel­lung und Aus­lie­fe­rung intel­li­gen­te­rer Pro­duk­te fal­len bei­spiel­lo­se Daten­men­gen an. Anhand die­ser Daten lässt sich fest­stel­len, wie Pro­duk­te, Anla­gen oder Fahr­zeu­ge funk­tio­nie­ren, wie hoch der Koh­len­stoff­aus­stoß ist, ob sie gewar­tet wer­den müs­sen und vie­les mehr. Hin­zu kom­men ver­bes­ser­te Nach­fra­­ge- und Kun­den­da­ten aus Stim­mungs­ana­ly­sen und sozia­len Medi­en sowie Umwelt­da­ten wie Ver­­kehrs- und Wet­ter­mus­ter, so dass wir einen 360-Grad-Blick auf die Lie­fer­ket­te in Echt­zeit erhalten.

Tech­no­lo­gie lie­fert die Daten und Werkzeuge

Es wird erwar­tet, dass die Indus­trie 4.0 im Jahr 2022 an Fahrt auf­neh­men wird, da maschi­nel­les Ler­nen und KI gro­ße Men­gen an IoT-basier­­ten und Social-Media-Daten von Men­schen, Gerä­ten, Anla­gen, Pro­duk­ten und Fahr­zeu­gen in der gesam­ten Lie­fer­ket­te nut­zen wer­den, um Ent­schei­dun­gen und Pro­zes­se zu automatisieren.

In der Zwi­schen­zeit wer­den prä­dik­ti­ve Ana­ly­sen Mit­ar­bei­ter in die Lage ver­set­zen, fun­dier­te­re Ent­schei­dun­gen in Echt­zeit zu tref­fen und neue Geschäfts­mo­del­le zu entwickeln.

Von intel­li­gen­ten Fabri­ken mit 5G, grö­ße­rer Kon­nek­ti­vi­tät und ver­bes­ser­ten KI-Lösun­­gen bis hin zu intel­li­gen­ten Pro­duk­ten und Anla­gen in der gesam­ten Lie­fer­ket­te — die Indus­trie 4.0 hat Unter­neh­men, die in die­se Tech­no­lo­gien inves­tiert haben, viel zu bieten.

Im kom­men­den Jahr wird der Fokus ver­stärkt auf Unter­neh­men lie­gen, die Indus­trie 4.0 in ihren Fabri­ken, in der gesam­ten Lie­fer­ket­te intel­li­gen­ter Anla­gen und in den Hän­den von Ver­brau­chern und Kun­den ein­set­zen, die die dadurch ermög­lich­ten intel­li­gen­ten Pro­duk­te und Gerä­te nutzen.

Die Tech­no­lo­gie wird auch dazu bei­tra­gen, den Arbeits­kräf­te­man­gel zu lin­dern und die Mit­ar­bei­ter­bin­dung zu ver­bes­sern, indem die Pro­duk­ti­vi­tät und die Ent­schei­dungs­fin­dung der vor­han­de­nen Mit­ar­bei­ter ver­bes­sert und neue Talen­te mit moderns­ten Werk­zeu­gen ange­wor­ben werden.

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